• Die Kinder tauchten einen Krug aus Lehm ins Wasser, tranken daraus und ihre Müdigkeit verschwand, sie wurden schöner und stärker als sie vorher waren. Sie wuschen sich ihre Augen und trockneten sich mit dem Handtuch ab, das ihnen das Mütterchen reichte. Auf einmal glänzte alles in ihrer Umgebung so farbenfroh, als wenn die Farben der Gegenstände sich mittlerweile verändert hätten. Das alte Mütterchen, dass jetzt ein mit Maria gleichaltriges Mädchen geworden war, hatte ein türkisfarbenes Kleid an und ihre Haare waren so rot wie die Flamme des Feuers. Es holte saubere Kleider für die zwei Geschwister und half ihnen sich umzuziehen: Maria zog goldene und ihr Brüderchen blaue Kleider an.
    Dann führte sie die Kinder in einen hohen Turm des Schlosses und von dort oben konnte man die ganze Stadt sehen.

    Jetzt sahen sie wie diese Stadt, in der sie so viel herumgeirrt waren, eigentlich aussah; die Mauern waren türkis und granitgrün und die Dachziegel kunterbunt. Die hohen Türme waren mit Regenbogenbrücken verbunden, die sich über der Stadt aneinander reihten.
    Auch aus diesem Turm führte eine Regenbogenbrücke hoch bis an den Himmel, sie sah blau aus und war fest und kräftig. Die Kinder verabschiedeten sich von dem türkis gekleideten Mädchen und machten sich auf den Weg entlang der Brücke. Sie erinnerten sich an die Worte des Meisters, und so begannen sie zu laufen. Der Regenbogen hob sich höher und höher und sie liefen auf den Regenbogenstreifen; ihre Herzchen schlugen rasch und wären fast aus ihrer Brust gesprungen, als sie am Ende der Brücke eine Frau erblickten, die mit offenen Armen auf sie wartete und niemand anderes, als ihre Mutter war.

     
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