• Die beiden Pagen gingen kreuz und quer über das Feld, rollten alle Melonen auf die Seite und dabei bemerkten sie, dass eine Melone gesund war und weiterhin wuchs. Als sie reif wurde, nahmen die beiden Pagen die Melone ab, legten sie auf ein goldenes Tablett und zeigten es dem König und dem ganzen Hof.

    Einerseits war der König froh, weil seit vielen Jahren keine Melone mehr in seinem Garten reif wurde, aber andererseits war er sehr betrübt, weil das riesengroße Feld nur eine einzige Melone hergab.

    Er nahm das große silberne Messer und wollte gerade die Schale der Melone durchschneiden, als die Melone vom Tablett wegrutschte und auf die Treppen zurollte.   Alle wollten gleich die Melone fangen, bevor sie noch zersplitterte. Die Melone aber rollte und rollte, sie rollte unter den Stühlen, durch die Flure, durch die Waffenkammer, sich im Dunkeln versteckend und dann wieder ans Licht kommend und wenn jemand schon dachte, er habe sie gefangen, dann rollte sie einfach weiter und so rollte sie bis in das Zimmer des Königs hinter einen bis zum Fußboden reichenden Vorhang. Dort konnte sie niemand sehen, soviel man auch gesucht hätte.

    Der König schaute überall hinein, nahm die Decken ab, sah sogar unter dem Bett nach, aber nirgendwo war die Melone zu finden. Die Nacht kam, man beendete das Suchen und man ging schlafen. Sie schlossen die Türen vom Palast und die Diener mussten aufbleiben und die Melone die ganze Nacht suchen. Sie suchten und suchten, bis der neue Tag anbrach und sie vor Ărger und Müdigkeit alle umfielen.

    Am Morgen konnte dann niemand mehr die Vorhänge zuziehen, aber der König war deswegen nicht mehr wütend. Das Sonnenlicht schien geradewegs auf die Melone und als Erster erblickte sie der König.

     

     
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